Emden
Die Seehafenstadt an der Emsmündung am Nordufer des Dollarts kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits um das Jahr 800 entstand hier ein friesischer Handelsort. 1224 lief, erstmals urkundlich erwähnt, ein Emder Handelsschiff im Londoner Hafen ein.
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, während des Achtzigjährigen Krieges, des Unabhängigkeitskampf der Niederländer gegen die spanische Herrschaft siedelten sich hier in der neutralen Hafenstadt Flüchtlinge aus den Niederlanden an, darunter Kaufleute, Reeder und Handwerker. In dieser Zeit entwickelte sich Emden zu einer der wichtigsten Hafenstädte Nordeuropas. Zugleich wurde die Stadt während der Reformation zu einer Hochburg des Calvinismus, so dass sie zeitweise den Beinamen „Genf des Nordens“ trug.
Von der historischen Stadtarchitektur findet sich heute so gut wie Nichts mehr. Im September 1944 zerstörte ein alliierter Bombenangriff rund 80 Prozent der Innenstadt und damit fast die gesamte Bausubstanz der vergangenen Jahrhunderte.
Sehenswert ist im Stadtzentrum das Ratsdelft mit dem 1635 erbauten Emder Hafentor, dem einzig erhalten gebliebenen Stadttor.
In dem kleinen Hafen am Rathaus liegen drei Museumsschiffe vor Anker: der Seenotrettungskreuzer „Georg Breusing“, das Feuerschiff „Deutsche Bucht“ und der Heringslogger AE7 Stadt Emden. Im Rathaus birgt das Ostfriesische Landesmuseum die größte stadteigene Waffensammlung Deutschlands. In der „Emder Rüstkammer“ sind mittelalterliche Waffen und Rüstungen ausgestellt. Darüber hinaus vermitteln Funde aus der Ur- und Frühgeschichte, kirchliche Kunst, historische Landkarten, Schiffsmodelle, Trachten und Schmuck aus der Region einen Eindruck von der Geschichte Emdens und der ostfriesischen Landschaft.
Das nahegelegene „Otto-Hus“ ist dem Sänger und Komiker Otto Waalkes gewidmet. Präsentiert werden Requisiten seiner Filme, seine Lieder und seine witzigen Bemerkungen über seine ostfriesische Heimat.
Das Bunkermuseum dokumentiert das Leiden der Emder Bevölkerung während des Zweiten Weltkrieges und die schwierige Zeit des Wiederaufbaus der zerstörten Stadt.
Die am Rande des Stadtzentrums gelegene Kunsthalle birgt die Sammlung des früheren „Stern“-Chefredakteurs Henri Nannen mit Werken der klassischen Moderne, darunter Bilder von Nolde, Kirchner, Feininger, Schmidt-Rottluff, Macke, Marc, Beckmann, Kokoschka und Paula Modersohn-Becker.
Lohnenswert ist ein Spaziergang über die Stadtumwallung. Dieser Grüngürtel bildete einst den Stadtwall mit mächtigen Zwingern. Im 18. und 19. Jahrhundert, als die Zwinger ihre militärische Bedeutung längst verloren hatten, wurden sie mit Windmühlen bebaut. Erhalten blieb die Mühle „De Vrouw Johanna“. Diese 1804 errichtete Galerieholländer-Mühle wurde 1956 stillgelegt und ab 1994 restauriert. Durch den Einbau von zwei Mahlgängen und einem Peldegang ist die Mühle wieder in der Lage, Korn zu mahlen bzw. zu pelden. Beim Pelden wird Gerste geschält, um aus ihr Graupen zu gewinnen.
Emden ist eine wasserreiche Stadt. Fast acht Prozent der Gesamtfläche besteht aus Wasser. Neben den großen Hafenbecken gehört das rund 150 Kilometer lange Kanalnetz sowie natürliche Gewässerläufe dazu.
Sehenswert ist in diesem Zusammenhang die Kesselschleuse, eine in den 1880er Jahren erbaute Rundkammerschleuse, die vier Wasserstraßen miteinander verbindet. Sie erfüllt noch heute eine wichtige Funktion im Wasserstraßennetz Emdens.
Emden ist zugleich ein guter Ausgangspunkt für ausgedehnte Radtouren in die ostfriesische Landschaft.
Reisemobilstellplätze in Emden
Alter Binnenhafen
Der Stellplatz für 40 Mobile ist direkt am Wasser gelegen, allerdings zugleich auch an einer befahrenen Straße. Wer mit etwas Glück in der ersten Reihe parkt, hat einen schönen Blick. Das Zentrum ist fußläufig zu erreichen.
Der Untergrund ist geschottert und eben.
Die Übernachtung kostet 9 Euro, Frischwasser (50 l), Abwasser und Chemie-WC-Entleerung sowie Strom (1 kWh) jeweils 0,50 Euro.
Adresse: Am Eisenbahndock 26723 Emden
GPS-Koordinaten: 53°21’49“ Nord, 07°12’31“ Ost
Dezimal: 53.3636111 Nord, 7.2086111 Ost
Weitere Informationen: AG EMS ag-ems.de, E-Mail info@ag-ems.de, Telefon 0 18 05/ 18 01 82
An der Friesentherme
Der Stellplatz für 4 Mobile befindet sich am Freizeitbad „Friesentherme“.
Der Untergrund ist eben und besteht aus Rasengittersteinen. Die Umgebung ist ruhig.
Die Übernachtung ist gratis, Strom kostet 1 Euro/kWh, Es gibt allerdings keine Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung.
Adresse: Theaterstraße 2, 26721 Emden
GPS-Koordinaten: 53°22’29“ Nord, 07°12’5“ Ost
Dezimal: 53.3747222 Nord, 7.2013888 Ost
Weitere Informationen: AG EMS www.friesentherme-emden.de, E-Mail info@friesentherme-emden.de, Telefon 04921/39 60 00