Tilman Riemenschneider, geboren um 1460 in Heiligenstadt im Eichsfeld, gestorben am 7. Juli 1531 in Würzburg, war ein deutscher Kolzschnitzer und Bildhauer und zugleich auch Bürgermeister und Revolutionär. Er zählt zu den bedeutendsten Künstlern um 1500 in der Zeit des Übergangs von der Spätgotik zur Renaissance.
Mutmaßlich erlernte Riemenschneider sein Handwerk in Straßburg. Ab 1483 lebte er in der fürstbischöflichen Residenzstadt Würzburg. Dort wurde er ein wohlhabender Bürger, besaß mehrere Häuser und eigene Weinberge.
Eine Reisemobil-Tour durch das Allgäu lohnt vor allem wegen der faszinierenden Landschaft mit ihren Bergen und Seen. Nicht von ungefähr zählt das Allgäu ganzjährig zu den beliebtesten Urlaubsregionen in Deutschland. Daher gibt es leider nicht überall Parkmöglichkeiten und Reisemobil-Stellplätze. Allerdings lassen sich von den vorhandenen Plätzen ausgedehnte Wander- und Radwandertouren zur Erkundung der Umgebung unternehmen.
Der Bodensee ist ein zu Recht beliebtes Reiseziel. Für Reisemobilisten ist er allerdings eher ein sehr schwieriges. Es gibt zwar eine Vielzahl von Stellplätzen, dieser sind aber oftmals unangemessen teuer, manchmal auch eher unzumutbar.
Ein einzigartig schöner Krankenhausbau ist das Hôtel-Dieu in Beaune. Es wurde zwischen 1443 und 1452 im Stil der flämischen Gotik errichtet und noch bis ins Jahr 1971 als Hospital genutzt. Heute kann es zum Teil als Museum besichtigt werden, das die Krankenpflege der frühen Neuzeit zeigt.
Die schönsten Dörfer Frankreichs (französisch „Les plus beaux villages de France“) ist ein kulturtouristisches Label, das von einer gemeinnützigen Vereinigung nach strikten Kriterien vergeben wird.
Orte, die in die Liste aufgenommen werden wollen, dürfen nicht mehr als 2000 Einwohner haben, sie müssen über mindestens zwei denkmalgeschützte Bauwerke verfügen und eine Mehrheit der Dorfbewohner muss hinter der Bewerbung stehen. Derzeit sind 157 Dörfer in der Liste eingetragen, weitere 1000 bewerben sich um eine Aufnahme.
Die Gemeinde Espelette im mittleren Nivetal gehört bei einer Fahrt durch das französische Baskenland quasi zum Pflichtprogramm. Das Ortsbild ist nicht nur durch das typische baskische Fachwerk mit weißen Wänden und roten Holzbalken geprägt, wie viele andere Ort in der Nachbarschaft auch, Espelette steht auch für das Piment d'Espelette, eine besonders feine Sorte des Gewürzpaprikas. Nach der Ernte im August hängen ab September die roten Paprikaschoten auf langen Schnüren säuberlich aufgereiht an vielen Häusern zum Trocknen.
Der Weinbau an den Hängen des 812 Meter hohen Hügels Jara in der Gemeinde Irouléguy im französischen Baskenland geht in seinen Anfängen bis ins 3. Jahrhundert zurück. Im 12. Jahrhundert entwickelten die Mönche des spanischen Kloster Roncesvalles den Weinbau weiter und versorgten mit den guten Tropfen die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Nach dem Pyrenäenfrieden im Jahre 1659 zogen sich die Mönche nach Roncesvalles zurück und einheimische Winzer übernahmen den Anbau.
Im 18. Jahrhundert wurde der Wein aus Irouléguy über den Hafen von Bayonne sogar bis nach Deutschland, England und in die Niederlande verschifft. Nach der Reblausplage am Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ersten Weltkrieg (1914-18) gründeten einige Winzer die Genossenschaft von Saint-Étienne-de-Baïgorry. 1953 erhielten die Qualitätsauszeichnung AOVDQS (Appellation d’Origine Vins Délimités de Qualité Supérieure) und 1970 wurde dem Wein aus Irouléguy das AOC-Label verliehen.
Im Westen der Bretagne, vor allem in der Umgebung von Morlaix findet sich eine kunsthistorische Besonderheit: Mit einer Mauer umgebene und daher umfriedete Pfarrbezirke, die im Französischen als „enclos paroissial“ bezeichnet werden..
In der Regel besteht der umfriedete Pfarrbezirk aus dem Triumphtor (porte triomphale), dem Beinhaus (ossuaire), dem Kalvarienberg (calvaire), der Kirche und dem Friedhof.
Die Rosa Granitküste („Côte de Granit Rose“) gehört zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der Bretagne. Sie zieht sich über 10 Kilometer zwischen Perros-Guirec über Trégastel und Bodou bis nach Trébeurden. Riesige Felsformationen aus uraltem Granit bilden eine eigenwillige Küstenlandschaft.
Die Île de Bréhat ist die größte der Inselgruppe Archipel de Bréhat vor der Küste der Bretagne nördlich von Paimpol. Sie besteht aus zwei Inseln, die durch eine Brücke, die Pont Vauban, miteinander verbunden sind. Auf der Insel selbst sind Autos außer für öffentliche Dienste verboten.
Zu erreichen ist die Insel vom Fährhafen an der Pointe de l'Arcouest, nur 1,3 Kilometer südlich vom Inselhafen Port-Clos. Einer der Parkplätze an Pointe de l'Arcouest steht Reisemobilisten auch als Stellplatz zur Verfügung.
Südlich der Loire-Mündung erstreckt sich zwischen Saint-Nazaire und Pornic an der französischen Atlantikküste die Jade-Küste (Côte de Jade).
Die bisweilen grün schimmernden Wellen, die an diesen Küstenstreifen spülen, gaben ihr den Namen. Mit ihren weiten, von Dünen und Pinienwäldern gesäumten Sandstränden lockt sie Ruhe und Erholung Suchende an. Hier liegen die beliebten Badeorte Saint-Brevin-les-Pins, Saint-Michel-Chef-Chef, Tharon-Plage und La Plaine-sur-Mer. Hier finden auch für Surfer und Kitesurfer gute Bedingungen für ihren Wassersport.
Über 250 Kilometer zieht sich die „Küste des Lichts“ im Département Vendée von der Ile de Noirmoutier bis hinunter zur Bucht von l'Aiguillon nördlich von La Rochelle. Mit durchschnittlich 2500 Sonnenstunden pro Jahr ist sie der sonnenreichste Abschnitt der französischen Atlantikküste.
Insgesamt 140 Kilometer lang sind die weiten Sandstrände mit ihren meterhohen Dünen, die mit Kiefern- und Steineichen befestigt sind, Andernorts prägen versteckte Buchten und Heidelandschaften das Bild. Surfer und Liebhaber von Austern und Meeresfrüchten finden hier ideale Urlaubsbedingungen. In Les Sables d’Olonne lockt jährlich der „Vendée Globe“, eine Regatta für Einhandsegler Tausende von Zuschauern an.
Die 48,8 Quadratkilometer große und 20 Kilometer lange Atlantikinsel ist sehr flach. Ein Großteil ihrer Fläche liegt sogar unter dem Meeresspiegel. Ausgedehnten Salzsümpfe mit zahlreichen seltenen und geschützten Pflanzen prägen das Bild. Lediglich im Norden weist die Küste Felsen auf. Dort befindet sich der Hauptort der Insel Noirmoutier-en-l’Île.
Im Süden und Osten zieht sich jeweils ein Dünenstreifen entlang der Küste. Dazwischen wird in „Salzgärten“ aus ehemaligem Sumpf- und Überschwemmungsgebiet Salz gewonnen. Die Insel hat mediterranes Klima mit milden Sommern, so dass dort auch mediterrane Pflanzen wie z.B. Mimosen und Erdbeerbäume wachsen.
Die westlich der reizvollen alten Hafenstadt La Rochelle gelegene Insel île de Ré wird gerne auch die „weiße Insel“ genannt. Es sind die traditionellen weißen Häuser, die sich kontrastreich vom blauen Himmel abzeichnen, die das Bild der Insel prägen. Der Himmel ist im Sommer meistens blau. Mit rund 2300 Sonnenstunden im Jahr rangiert die île de Ré nur knapp hinter der Côte Azur und Korsika. Dabei bleiben die Temperaturen am Atlantik auch im Sommer mild. Ergiebige Regenfälle werden im Herbst und Winter verzeichnet.
Beliebt ist die île de Ré selbstverständlich auch wegen ihrer feinen Sandstrände. An einigen Küstenabschnitten gibt es auch Kiesstrände oder kleinere Felsen.
Die zweitgrößte französische Insel in Europa liegt vor der Atlantikküste der Gironde-Mündung nahe der Hafenstadt Rochefort. Sie ist ist 34 Kilometer lang und an der breitesten Stelle zwölf Kilometer breit.
Seit 1966 verbindet eine 2862 Meter lange und damit längste Brücke Frankreichs die Insel mit dem Festland bei Bourcefranc-le-Chapus,
Als Côte de Beauté („Küste der Schönheit“) wird ein 30 Kilometer langer Abschnitt der französischen Atlantikküste im Mündungsbereich der Gironde zwischen La Palmyre und Meschers-sur-Gironde bezeichnet.
Eingeschlossen ist die Südwestküste der Halbinsel Arvert mit den Seebädern Saint-Palais-sur-Mer, Vaux-sur-Mer, Royan, Saint-Georges-de-Didonne.
Im Nordwesten gibt es lange und flache Sandstrände, die allmählich in eine flache felsige Landschaft und im Südosten in eine 30 Meter hohe Steilküste und Buchten übergehen. Hinter den Stränden im Nordwesten wurden im 19. Jahrhundert wurden Seekiefern angepflanzt, um die Wanderung der Dünen zu stoppen.
Der provenzalische Stierkampf ist im Unterschied zum spanischen unblutig und eher spielerisch-sportlich, wenn auch nicht ungefährlich.
Die Razeteurs, weißgekleidete junge Männer, versuchen, dem Stier eine zwischen seinen Hörnern befestigte Kokarde, ein briefmarkengroßes Stoffstück, sowie die links und rechts der Hörner baumelnden Troddeln, die "glands", zu entreißen.
Schottlands Geschichte kommen wir nirgends so nahe, wie in der Gegend nordöstlich von Inverness. Noch aus grauer Vorzeit stammen die Clava Cairns, gewaltige Megalithgräber und Menhire aus tonnenschweren Steinen, wie man sie auf dem Kontinent ähnlich eindrucksvoll nur aus der Bretagne kennt.
Die Pikten, die ab circa 1000 v. Chr. den Nordosten Schottlands besiedelten, hinterließen den beeindruckenden Suenos Stone in Forres, einen 20 Fuß hohen Sandstein, in den sie Zeichnungen von Reitern, bewaffneten Fußsoldaten und Geköpften, die Darstellung einer blutigen Schlacht, ritzten.
Einst lebten bis zu 40.000 Mönche auf der 40 Kilometer langen und zwischen acht und 18 Kilometer breiten Halbinsel. Heute sind es nur noch rund 2.000 und die 20 Großklöster und zahlreichen kleineren Bauten sind ernstlich vom Verfall bedroht.
Die Autonomie der Mönchsrepublik wird in der griechischen Verfassung ausdrücklich anerkannt und auch das im Jahre 1050 erlassene Zutrittsverbot für Frauen gilt noch heute und wird strikt beachtet. Nicht einmal weibliche Tiere werden auf dem Territorium dieser Männergemeinschaft geduldet. Besucher müssen einen Visaantrag stellen und dabei ihr besonderes religiöses oder kunsthistorisches Interesse nachweisen.
Unweit des Fürstenpalastes von Palatitsia nahe dem Dorf Vergina kamen in den siebziger Jahren die erstaunlichsten Ausgrabungsfunde der makedonischen Geschichte ans Licht.
Über der Grabanlage wurde mittlerweile ein eindrucksvolles Museum errichtet. Die Grabbeigaben, ein kostbarer Schatz von Kunstwerken aus Gold, Silber und Elfenbein, sind jedoch heute im Museum von Thessaloniki ausgestellt und lohnen unbedingt einen Besuch.
Von Githio aus bietet sich für gute Fahrer mit starken Nerven und nicht zu großen Fahrzeugen eine Rundfahrt durch die engen Straßen der inneren Mani an, jene wilde Region, die den Eroberungsversuchen der Türken erfolgreich widerstanden hat und sich heute noch den Fremden gegenüber eher spröde zeigt. Die Tropfsteinhöhlen von Pirgos Dirou sind die große Sehenswürdigkeit der Mani.
Über Jahrhunderte haben sich Angehörige verschiedener Völker in der abgeschiedenen und gebirgigen Region angesiedelt. Teils haben sich die Volksgruppen im Laufe der Zeit vermischt, teils haben sie sich aber auch noch erhalten mit eigener Sprache und Kultur.
Im Nordosten Kalabriens gibt es seit etwa 1590 ein geschlossenes Siedlungsgebiet von Albanern, die damals vor den in ihr Land einfallenden Türken flohen. Erhalten blieben die Sprache, eine Reihe Gebräuche und vor allem die Trachten. Jedes Dorf hat eine etwas unterschiedliche Tracht mit einer einfacheren Alltags- und einer sehr aufwendigen Festtagstracht.
Laienschauspieler formieren am Gründonnerstag in Marsala bei einer der beeindruckendsten Prozessionen der Karwoche im Sizilien einen eindrucksvollen Zug und spielen auf den Straßen die biblischen Szenen vom Leben und Sterben Christi.
Wohl kaum eine andere Region in Europa ist im Laufe seiner Geschichte von so unterschiedlichen Einflüssen geprägt worden. Viele der großen Städte sind als griechische Kolonien gegründet worden.
Die Tempelstadt in Agrigent ist der Ort mit den meisten und besterhaltenen griechischen Tempeln überhaupt.
Ein makabres Schauspiel bietet in Palermo das Kapuziner-Kloster an der Piazza Cappuccini. Es birgt in seinen Katakomben circa 8000 mumifizierte Leichen. Die unterirdischen Gänge wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts in den weichen Tuffstein gehauen und bis 1881 als Beisetzungsstätte genutzt.
Ostern in Spanien, das sind vor allem die großen Prozessionen in der Karwoche. In der Hafenstadt Sagunt beginnt am Karfreitag morgen bereits um 6 Uhr eine der beeindruckendsten Prozessionen im Land Valencia. Aus den Straßen und Gassen strömen die Menschen zur kleinen Kapelle Ermita de la Sangre, von der aus sich der Prozessionszug in Bewegung setzt.
Die Lippizaner, eine Kreuzung aus Arabern, spanischen, griechischen und italienischen Pferden, deren Tradition bis 1580 zurückreicht, werden schwarz geboren und werden erst zwischen dem 4. und 8. Lebensjahr weiß. In Ungarn wurde die Lippizanerzucht seit dem 17. Jahrhundert um eine besondere Variante bereichert, die Kreuzung von Lippizanern und andalusischen Pferden ("Tulipan" oder schwarze Lippizaner).
Gut 50 Kilometer südöstlich von Eger, schon in der Pußta, liegt der Theiß-See, ein künstlicher Stausee mit einer 90 Quadratkilometer großen Wasserfläche.
Ursprünglich zur Bändigung der wilden Theiß errichtet, bietet Ungarns zweitgrößter See mit einer Vielfalt von Buchten, Altarmen und Inseln, die von Weiden, Riedgras und Schilf umsäumt werden, einer Vielzahl von Wasservögeln Nistplätze. Störche, Graureiher und Silberreiher bevölkern abgestorbene Baumwipfel, die aus dem Wasser ragen.