Brookmerland

Die heutige Samtgemeinde Brookmerland umfasst mehrere historische Orte mit bedeutenden Kirchen, ehemaligen Häuptlingsburgen, Gulfhöfe und Windmühlen.

Der heute im Binnenland gelegene Hauptort Marienhafe entwickelte sich nach schweren Sturmfluten 1373 und 1377 für einige Jahrzehnte zu einem Seehafen. Damals fanden die als „Likedeeler“ bekannten Seeräuber Unterschlupf in Marienhafe. Der Häuptling Widzel Tom Brok hatte ihnen den Hafen zur Nutzung überlassen. Zahlreiche Legenden ranken sich dabei um den Seeräuber Klaus Störtebeker, dessen Anwesenheit in Marienhafe aber nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte.

Im Turm der Marienkirche stapelten die Piraten die Beute ihrer Raubzüge. Der damals sechsgeschossige und rund 72 Meter hohe Turm war für die Seeleute eine wichtige Markierung. Darüber hinaus war das Kirchendach auf der Nordseite mit Kupfer und auf der Südseite mit Schiefer gedeckt, so dass erfahrene und ortskundige Schiffer bei der Einfahrt von der Leybucht aus erkennen konnten, ob sie sich weiter nördlich oder südlich halten mussten, je nachdem welche Seite des Kirchendaches in Sicht kam.

Die Marienkirche war Mitte des 13. Jahrhunderts im Stil der französischen Frühgotik errichtet worden und war bis zu ihrem Teilabriss im Jahr 1829 die größte Kirche an der Nordseeküste. Heute bietet ihr nur noch rund 40 Meter hoher Turm eine weite Aussicht über das Brookmerland. Im Turm befindet sich ein Museum mit Kunstwerken der ehemaligen Basilika und ein Bilderfries. In der Kirche sind vor allem die Orgel aus dem Jahre 1713, die Kanzel von 1669 sowie das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert sehenswert.

Doppelkolbenwasserpumpmühle in Wirdum

Die Mühle in Marienhafe wurde 1776 als zweistöckiger Galerieholländer errichtet und 1821 um ein drittes Stockwerk erhöht. 1961 stellte Müllermeister Ehlke Friesenborg den Windbetrieb ein und nahm die Flügel ab. 1976 gab er schließlich den Mahlbetrieb auf. Nach dem Erwerb der Mühle durch die Brüder Scheweling begannen 1979 die Restaurierungsarbeiten. Seit 1985 ist die Mühle wieder mahlfähig.

Im Ortsteil Leezdorf steht die „Barthlingsche Mühle“, ein zweistöckiger Galerieholländer mit Steert.

Die nördlich von Marienhafe gelegene Tjücher Mühle wurde 1896 als zweistöckiger Galerieholländer mit Durchfahrt erbaut. Im Rahmen von „Modernisierungsmaßnahmen“ verlor die Mühle 1970 ihre Flügel. Ab 1982 wurden Galerie, Kappe, Achsrad, Fang, Windrose, Achtkantbedachung aus Reet und die Flügel umfassend erneuert.

Als eine technische Besonderheit gilt die Doppelkolbenwasserpumpmühle in Wirdum. Durch Windkraft werden über eine Flügelwelle die Pumpenstangen und damit die beiden Pumpkolben am unteren Ende der Pumpenstangen in den Saugrohren auf und nieder bewegt. Die Wirdumer Pumpmühle von 1872 ist die einzige funktionsfähige Mühle dieser Art in Deutschland. Sie diente bis 1919 zur Entwässerung des tief liegenden Gebietes.

Die Geschichte der wenige Kilometer entfernten Windmühle in Upgant-Schott lässt sich bis in das Jahr 1569 zurückverfolgen. Die ursprüngliche Bockwindmühle wurde im Jahre 1880 durch einen dreistöckigen Galerieholländer mit Windrose ersetzt. Als 1934 die Mühle bis auf den steinernen Stumpf abbrannte, wurde sie noch im gleichen Jahr wieder aufgebaut. Das kleine Müllerknechtshaus neben der Mühle stammt aus dem Jahre 1825. Bis 1991 wurde noch täglich Getreide mit Wind gemahlen.

Reisemobilstellplätze in Brookmerland

Reisemobilstellplatz Tjücher Moortun

Tjücher Moortun

Der Stellplatz für 5 Mobile liegt am Rande des Ortsteils Tjüche direkt am Wasser.

Der Untergrund ist geschottert und eben.

Die Übernachtung kostet 5 Euro, Entsorgung inklusive. Frischwasser und Strom werden mit je 1 Euro berechnet.

Adresse: Tjücher Moortun 32, 26529 Marienhafe

GPS-Koordinaten: 53°31’44“ Nord, 07°16’53“ Ost

Dezimal: 53.5288889 Nord, 7.2813888 Ost

Weitere Informationen: Samtgemeinde Brookmerland www.marienhafe.de, E-Mail rathaus@marienhafe.de , Telefon 04934/8 11

Reisemobilstellplatz Rechtsupweg Poststraße

Rechtsupweg Poststraße

Der Stellplatz für 4 Mobile liegt ruhig etwas abseits der Hauptstraße. Der Platz ist beleuchtet.

Der Untergrund ist geschottert und eben. Die Übernachtung ist kostenlos, Frischwasser (100 l) und Strom ( 2 kWh) werden mit je 1 Euro berechnet. Eine Entsorgung von Abwasser oder Cheime-WC ist nicht möglich.

Adresse: Poststraße 17, 26529 Rechtsupweg

GPS-Koordinaten: 53°31’35“ Nord, 07°19’31“ Ost

Dezimal: 53.5263889 Nord, 7.3252777 Ost

Weitere Informationen: Tourist Information Marienhafe www.marienhafe.de, E-Mail touristinfo‎@‎marienhafe.de , Telefon 04934/8 11

Galerieholländer-Windmühle in Logabirum. Fotos: Otmar Steinbicker

Mit Reisemobil, Fahrrad und Kanu Ostfriesland entdecken

Der beliebten Ferienregion im Nordwesten nähern wir uns über die Autobahn A 31, die gerne auch als „Ostfriesenspieß“ bezeichnet. Vom Ruhrgebiet aus führt sie durchs Münsterland und die ehemaligen Moore des Emslands nach Norden. Wir nehmen die letzte Ausfahrt vor der Ems und orientieren uns in Richtung Jemgum. Der Kirchturm, den wir im Vorbeifahren sehen, wirkt mit Kreuz und Schiff als Wetterfahne eher wie ein Leuchtturm. Das passt in dieses von der Schifffahrt und von der Auseinandersetzung mit dem Meer im Zuge der Landgewinnung geprägte Rheiderland. Aufgrund seiner etwas abgeschiedenen Lage zwischen Ems und der Meeresbucht Dollart und den angrenzenden Niederlanden hat es als „Endje van de Welt“ seine Eigenart über die Jahrhunderte bewahren können.

Idyllle in Ditzum

Erstes Ziel ist der kleine Fischerhafen Ditzum, ein idyllisches kleines Örtchen, das einst auf einer Warft, einem künstlich aufgeworfenen Hügel errichtet wurde, um Sturmfluten zu trotzen. Eine stolze Windmühle, eine romanische Kirche und auch hier ein Kirchturm in Form eines Leuchtturms bilden ein reizvolles Ensemble.

Ostfriesland

Reisemobilstellplätze in Brookmerland

Tjücher Moortun

Übernachtung 5 €, Wasser und Strom je 1 €.

Rechtsupweg Poststraße

Übernachtung kostenlos, , Wasser und Strom je 1 €.

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