Saint-Jean-de-Luz
Der beliebte Badeort bietet den einzigen geschützten Hafen zwischen Arcachon und der spanischen Grenze.
Im 15. Jahrhundert entdeckten die Fischer von Saint-Jean-de-Luz als erste die fischreichen Gewässer vor Neufundland und fingen dort Wale und Kabeljau. Das brachte der Stadt einigen Wohlstand ein. Als die Zahl der Wale sank, wurde der Hafen zu einer wichtigen Ausgangsbasis der Korsaren, Piraten, die im Auftrage des französischen Königs ausländische Handelsschiffe kaperten.
Noch heute herrscht im Hafen geschäftiges treiben. Rund 100 Fischerboote sind dort beheimatet und bringen vor allem Tunfisch und Sardinen an Land.
Das bedeutendste Datum in der Stadtgeschichte war 1660 die Hochzeit Ludwig XIV. mit der spanischen Infantin Maria Teresa im Ergebnis des Pyrenäenfriedens zwischen Frankreich und Spanien.
Touristisch wurde die Hafenstadt in der zweiten Hälfte 19. Jahrhunderts entdeckt als Kaiser Napoléon III. und die Mitglieder des europäischen Hochadels, die in Biarritz den Sommer verbrachten, zu Ausflügen ins französische Baskenland aufbrachen. Später fuhr eine Schmalspurbahn die Küste entlang. Eine erste Blüte erlebte der Tourismus in den 1920er Jahren, als Maurice Ravel, der in der Nachbarstadt Ciboure geboren war und dort lebte, im Casino von Saint-Jean-de-Luz feierte.
Die Bucht von Saint-Jean-de-Luz ist besonders gut geschützt. Zwischen der Festung von Socoa im Süden und dem grünen Hügel im Norden bricht ein im Meer liegender Riegel die Wellen. Kinder können im flachen Wasser ungefährdet baden, dafür haben die Surfer das Nachsehen.
Das Herz der historischen Altstadt schlägt auf der Place Louis XIV, die vom historischen Gebäude Maison Lohobiague Enea (auch Maison Louis XIV. genannt), dominiert wird. Hier hatte Ludwig XIV. anlässlich seiner Hochzeit gewohnt. Das Maison de l’Infante, das Haus, in dem die Infantin Maria Teresa in den Tagen vor der Hochzeit wohnte, steht am Hafen. Von dort ist das Geburtshaus des Komponisten Maurice Rave, ein Haus in niederländischem Baustil auf der anderen Hafenseite in Ciboure zu sehen. Die Kirche Saint-Jean Baptiste, in der die Trauung vollzogen wurde, besitzt einen sehenswerten barocken Hochaltar.
Die Altstadt ist mit ihren vielen kleinen Restaurants und Bars ist deutlich vom baskischen Fachwerkbaustil mit weiß gekälkten Wänden und leuchtend roten Holzbalken geprägt. Einige besonders schöne Häuser sind vom alten Pier aus zu sehen. Malerische Holzsstege führen von dort zu den Hauseingängen.
Einen kleinen Ausflug lohnt das drei Kilometer südlich in Urrugne gelegene, 1341 erbaute Château d’Urtubie, Heute ist darin ein vornehmes Hotel untergebracht.
Landschaftlich überaus reizvoll ist die Route de la Corniche, die südlich von Saint-Jean-de-Luz entlang der Küste nach Hendaye führt und schöne Panoramablicke auf die Pyrenäen und den Atlantik bietet.
Reisemobilstellplatz in Saint-Jean-de-Luz
Aire pour camping-cars
Der unschöne Stellplatz für 17 Mobile liegt fußnah zum Zentrum zwischen der stark befahrenen Nationalstraße RN 10 und dem Bahnhof. Die Fahrzeuge stehen sehr eng beieinander. Mitunter ist es schwierig zu rangieren. Für größere Mobile ist er völlig ungeeignet. Tagsüber ist es recht laut.
Der Untergrund ist asphaltiert und eben.
Die Übernachtung bzw. das Parken kostet 6 Euro für 24 Stunden (1.11.-31.3. 4 Euro), Frischwasser und Strom kosten mit je 2 Euro.
Die maximale Aufenthaltsdauer ist auf 48 Stunden limitiert.
Adresse: Av. Charles de Gaulle, 64500 Saint-Jean-de-Luz, Frankreich
GPS-Koordinaten: 43°23‘7“ Nord, 1°39‘46“ West
Dezimal: 43.3852778, -1.662777
Weitere Informationen: Office de Tourisme Communautaire du Pays de Saint-Jean-de-Luz www.saint-jean-de-luz.com, Telefon 0033/5 59 26 03 16