La Roque-Gageac
Die Gemeinde an der Dordogne gehört zu den „Schönsten Dörfer Frankreichs“. Das ist nicht nur die subjektive Sicht des Autors, sondern das Label der Vereinigung "Les plus beaux villages de France“. Voraussetzung für die Verleihung dieses Titels sind eine außergewöhnliche Erhaltung und Pflege des kulturellen Erbes. Derzeit (Stand Januar 2018) tragen 157 Dörfer in Frankreich diesen Titel.
Das Fotomotiv des reizvollen Ortes am Ufer der Dordogne-Schleife, das sich an einer nach Süden ausgerichteten Felsklippe hochzieht, darf in keinem Frankreich-Bildband fehlen. Neben dem außergewöhnlich beeindruckenden Panorama bietet die Gemeinde ein mediterranes Klima und eine teilweise subtropische Vegetation, die La Roque-Gageac den Beinamen „Kleines Nizza“ des Périgord einbrachte.
Das gute Klima und die gut zu verteidigende Lage zog bereits zu prähistorischen Zeiten die ersten Menschen in der Region an. Das belegen zahlreiche Funde aus dem Neolithikum. Zu gallo-römischen Zeiten gab es bereits eine umfangreiche Besiedlung und eine Römerstraße führte durch den Ort. Der Fischfang auf der fischreichen Dordogne half, die Ernährung der Bevölkerung zu sichern.
Zu Zeiten der Normanneneinfälle in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends schützten sich die Bewohner, indem sie Höhlen und Abris (Felsüberhänge) in den steilen Bergwänden zu Wohnzwecken ausbauten. Im Mittelalter zählte La Roque-Gageac bis zu 1500 Einwohner. Im Jahre 2015 waren es nur noch 467. Die schlichte spätromanische Dorfkirche, die den Ort überragt, wurde Ende des 12. Jahrhunderts errichtet. Ihre Fassade wurde im 17. Jahrhundert erneuert.
Während des Hundertjährigen Krieges (1339–1453) und den Religionskriegen (1562–1598), war La Roque Gageac ein stark befestigter Ort. Aus dieser Zeit stammt ein Teil heutigen Bebauung, vor allem die befestigten, in den Felsen gebauten Häuser und die Höhlenfestung im oberen Bereich des Ortes. In der Renaissance (15./16. Jahrhundert) erhielt das Dorf sein architektonisches Gesicht,
Das Herrenhaus (Manoir) de Tarde stammt aus dieser Zeit. Die Adelsfamilie de Tarde brachte bedeutende Persönlichkeiten hervor, wie Jean de Tarde (1561–1636), Historiker, Kartograph, Astronom und Mathematiker und den Soziologen Gabriel de Tarde (1843–1904). Das Herrenhaus ist ein zylindrischer Wohnturm mit drei Geschossen und großen Fenstern nach Süden. Er wird flankiert von einem Wohntrakt mit spitzem Giebel und Kreuzstockfenstern. Durch diesen Anbau führt eine der Hauptgassen des Ortes.
Bis zum zwanzigsten Jahrhunderts spielte La Roque-Gageac als Handelsplatz für die Binnenschifffahrt auf der Dordogne eine Rolle. Auf Schiffen mit flachem Boden, den traditionellen Gabarres, wurden die Produkte der Umgebung nach Bergerac und weiter bis zur Küste transportiert. Heute werden für die Besucher Bootstouren auf den Gabarres angeboten, um die außerordentliche Schönheit der Dordogne-Schleifen zu erkunden. Wer sportlicher und individueller sein möchte, kann auch mit dem Kanu auf Dordogne abwärts fahren. Die Haltestelle für die Gabarres und die Kanu-Vermietung befinden sich in unmittelbarer Stellplatznähe.
Zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten gehört vor allem die Höhlenfestung, die Überreste des „Fort troglodytique“ aus dem 12. bis 18. Jahrhundert. Besucher müssen allerdings zuvor 140 Treppenstufen erklimmen, die von außen vor der senkrechten Felswand angebracht wurden.
Reisemobilstellplatz in La Roque-Gageac
D 703
Der begehrte Stellplatz für 20 Mobile am Dordogne-Ufer weist enge Parkbuchten auf. Trotz der Nähe zur Uferstraße D 703 und der zenralen Lage nahe der Kanustation ist er relativ ruhig.
Der Untergrund ist asphaltiert und eben.
Die Übernachtung (19-12 h) kostet 8 Euro, Ver- und Entsorgung sowie Strom je 2 Euro, ggf. zusätzliche Kosten (2-5 Euro) für das Parken am Nachmittag.
Adresse: D703, 24250 La Roque-Gageac, Frankreich
GPS-Koordinaten: 44°49'28“ Nord, 1°11'2" Ost
Dezimal: 44.8244444 Nord, 1.1838888 Ost
Weitere Informationen: Mairie La Roque-Gageac www.dordogne-perigord-tourisme.fr, Telefon 0033/5 53 29 51 52