Sarlat-la-Canéda
Die historische, von Mittelalter und früher Renaissance geprägte Stadt ist die Hauptstadt des Périgord noir, des schwarzen Périgord, Frankreichs bekannter und beliebter Feinschmecker-Region. Ihre Altstadt bietet ein selten geschlossenes mittelalterlichen Stadtbild mit vielen repräsentativen Häusern vor allem aus dem 15. Jahrhundert.
Sarlat entstand im 9. Jahrhundert rund um eine karolingische Abtei. Schon bald entwickelte sie sich zur Handelsstadt und 1223 wurde eine zivile Verwaltung mit Konsuln an der Spitze eingerichtet und mit königlichen Privilegien ausgestattet. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts zählte sie bereits 5000 Einwohner, doch zwischen 1279 und 1280 wütete die schwarze Pest, der die Hälfte der Einwohner zum Opfer fielen. 1317 ernannte sie Papst Johannes XXII. zum Bischofssitz und die vormalige Abteikirche wurde zur Kathedrale Saint-Sacerdos. Im Hundertjährigen Krieg wurde die Stadt zwar nie von den Engländern erobert, im Frieden von Brétigny 1360 diesen jedoch übergeben. Nach der französischen Wiedereroberung des Périgord 1404 blühte Sarlat erneut auf. Aus der Zeit zwischen 1450 und 1500 stammen viele der Renaissance-Bauten, die heute die Altstadt prägen.
Ab dem 17. Jahrhundert verlor die Stadt wieder an Bedeutung und verarmte. Die Bausubstanz drohte zu verfallen, bis 1962 unter dem Kulturminister André Malraux ein weitreichendes Gesetz zum Denkmalschutz und zur Restaurierung historischer Altstadtkerne erlassen wurde. Zwischen 1964 und 1974 wurde daraufhin die Altstadt umfassend restauriert. Heute besuchen etwa eine Million Gäste aus aller Welt die überaus reizvolle Stadt.
Den großen Marktplatz unweit der Kathedrale säumen das barocke Rathaus und prächtige Paläste wie das verwinkelte Hôtel de Maleville. Am benachbarten kleinen Platz vor der Kirche stehen der ehemalige Bischofspalast mit einer offenen Loggia im Obergeschoss sowie die Maison de La Boétie, in dem der Politiker und Schriftsteller Étienne de La Boétie, ein Freund Michel de Montaignes, der 1530 geboren wurde. Hinter der Kathedrale führt eine kleine Straße zur Lanterne des Morts (Totenlaterne). Der runde Turm hatte einst als Friedhofskapelle gedient. Für Fotografen entfaltet Sarlat seinen besonderen Reiz, wenn die honig- bis ockerfarbenen Steine der Paläste in der warmen Abendsonne erstrahlen.
Auf der malerischen Place du Marché-aux-Oies wurde den Gänsen ein viel fotografiertes Denkmal gesetzt. Im Winter findet dort samstags der Gänsemarkt statt, auf dem Gänseleber (Foie Gras) aus dem Périgord zum Verkauf angeboten wird.
Samstags lockt in der gesamten Altstadt ein großer Markt, auf dem vor allem kulinarische Produkte aber auch Kleidung und Kunsthandwerk präsentiert werden. Bauern aus der Region kommen mit selbst produzierter Foie Gras, Trüffeln, Walnüssen, Pilzen und Nussöl.
Am Mittwochvormittag findet ein kleinerer Lebensmittelmarkt statt. Die ehemalige Kirche Sainte Marie wird heute als Markthalle genutzt. In der Sommersaison ist sie jeden Vormittag geöffnet, am Freitag auch nachmittags.
Das Office de Tourisme bietet geführte Stadtrundgänge an, je nach Saison auch mehrmals täglich.
Reisemobilstellplätze in Sarlat-la-Canéda
Place Flandre-Dunkerque 1940
Der Untergrund ist asphaltiert und leicht geneigt.
Der Aufenthalt für 24 Stunden kostet 7 Euro, für 48 Stunden 15 Euro. Ver- und Entsorgung kosten 2 Euro.
Der Aufenthalt ist auf maximal 48 Stunden begrenzt.
Eine weiterer Übernachtungsplatz ohne E+V befindet sich wenige hundert Meter weiter südlich an der gleichen Straße. Die Kosten sind gleich.
Adresse: 4 Avenue du Général de Gaulle, 24200 Sarlat-la-Canéda, Frankreich
GPS-Koordinaten: 44°53'44“ Nord, 1°12'45.5" Ost
Dezimal: 44.8955556 Nord, 1.2126388 Ost
Weitere Informationen: Sarlat Tourisme www.foiegras-catinel, Telefon 0033/5 53 31 4 d5 45