Unter den Felsvorsprüngen (Abris) lebten in Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil bereits von zehntausenden Jahren Menschen. Fotos: Otmar Steinbicker
Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil
Die Gemeinde am Ufer der Vézère gilt als Welthauptstadt der Prähistorie. Nirgendwo anders hat man auf so engem Raum so viele Funde aus der Vorgeschichte geborgen. Bereits 1979 hat die UNESCO Les Eyzies und das Vézère-Tal in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Im Nationalen Museum der Prähistorie
Einen tiefen Einblick in diese Anfänge der Menschheitsgeschichte vermittelt das Nationale Museum der Prähistorie, das bereits 1918 begründet und 2004 zu einem architektonisch sehr modernen Museum umgestaltet wurde. Gezeigt wird eine der beeindruckendsten Sammlungen von Funden aus der Altsteinzeit, aus Werkstätten, in denen Steinwerkzeuge hergestellt wurden, aus Gräbern und Höhlen. Hier stoßen Besucher auf die Spuren der ersten Menschen. In Vitrinen werden Steinwerkzeuge und Elfenbeinschmuck gezeigt und die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft seit 400.000 Jahren dokumentiert.
Der Schädel und das Skelett von Madame Pataud zählt zu den bedeutendsten Steinzeit-Funden.
Eine der interessantesten Fundstätten ist das angrenzende Abri Pataud. Unter einem Felsüberhang hatten sich bereits in der Steinzeit Menschen Schutz gefunden und angesiedelt. Bei einer Führung können die Besucher über einen Spiegel ein Flachrelief eines Steinbocks erblicken, das die Decke der Höhle krönt. Erst 1986 wurde auf einem Felsblock die eingravierte Silhouette einer Frau entdeckt. In dem Abri wurden der Schädel und Skelett einer 16-jährigen Frau mit ihrem Neugeborenen entdeckt. Daneben lag eine Halskette mit Perlen und durchbohrten Zähnen. Die Frau wurde Madame Pataud genannt und gab dem Fundort den Namen. Auch wurde dort ein Faustkeil geborgen, der vor über 100.000 Jahren während des Moustériens hergestellt worden war und zu Beginn des Magdaléniens von Cro-Magnon-Menschen wiederbenutzt wurde. In einem kleinen Museum neben dem Abri Pataud werden die wichtigsten Funde aufbewahrt.
Das Denkmal eines Vorzeitmenschen vom Typ Neandertaler.
Nur 250 Meter flussaufwärts befindet sich der Abri Cro-Magnon, die Fundstätte des Cro-Magnon-Menschen. Hier wurden 1868 die ersten Überreste des Cro-Magnon-Menschen gefunden. Magnon hieß damals der Besitzers dieses Geländes, dessen Name so in den wissenschaftlichen Begriff überging, der den eiszeitlichen Homo sapiens bezeichnet. Diese frühen Menschen waren nach heutiger Kenntnis aus Afrika nach Europa eingewandert.
Weitere prähistorische Fundstätten auf dem Gemeindegebiet sind die Höhlen Laugerie-Basse und Laugerie-Haute, das Gorge d’Enfer sowie die Bilderhöhlen Les Combarelles und Font-de-Gaume.
Reisemobilstellplatz in Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil
Reisemobil-Stellplatz in Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil
Aire communale
Der schön angelegte, ruhige und geräumige Platz für 40 Mobile befindet sich gut ausgeschildert am Ufer der Vézère, unterhalb des Abri Pataud.
Der Untergrund ist eben und geschottert. Einige Plätze werden durch Bäume beschattet. Abends ist der Platz beleuchtet.
Die Übernachtung kostet 6 Euro, Frischwasser 2 Euro, die Entsorgung ist kostenfrei.
Der Aufenthalt ist auf maximal 48 Stunden begrenzt.
Bei Frost ist der Aufenthalt nicht gestattet.
Adresse: Parking de la Vézère, 24620 Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil, Frankreich
GPS-Koordinaten: 44°56'20“ Nord, 1°0'35" Ost
Dezimal: 44.9388889 Nord, 1.0097222 Ost
Weitere Informationen: Office de Tourisme Les Eyzies www.lascaux-dordogne.com, Telefon Telefon 0033/5 53 06 97 15
