Griechenland
Spuren der Könige
Eine Tagestour auf den Spuren der makedonischen Könige führt in die Gegend nordwestlich von Thessaloniki.
Unweit des Fürstenpalastes von Palatitsia nahe dem Dorf Vergina kamen in den siebziger Jahren die erstaunlichsten Ausgrabungsfunde der makedonischen Geschichte ans Licht.
In den Schriften des römischen Geschichtsschreibers Plutarch aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert hatte der griechische Archäologe Manolis Andronikus bereits Anfang der fünfziger Jahre die entscheidenden Hinweise auf den Ort der großen Grabanlagen der makedonischen Könige gefunden. Doch es sollte noch bis 1977 dauern, ehe er vor dem unzerstörten Grabmal König Philipps II., des Vaters Alexander des Großen, stand.
Über der Grabanlage wurde mittlerweile ein eindrucksvolles Museum errichtet. Die Grabbeigaben, ein kostbarer Schatz von Kunstwerken aus Gold, Silber und Elfenbein, sind jedoch heute im Museum von Thessaloniki ausgestellt und lohnen unbedingt einen Besuch.
Auch die Stadt Pella, in der Alexander der Große geboren wurde, liegt auf dieser Rundreise. Wer den Königspalast sucht, wird enttäuscht sein, zu gründlich haben die Römer nach der Eroberung Griechenlands hier geplündert und zerstört.
Doch erhalten geblieben sind wunderschöne Mosaikfußböden, die aus verschiedenfarbigen Flußkieselsteinen gelegt wurden.
Im nahen Museum sind die eindrucksvollsten Motive ausgestellt: Da ist eine dramatische Löwenjagd zu sehen, in deren Verlauf der junge Alexander von einem Feldherrn vor dem Löwen gerettet wird, eine Hirschjagd oder der legendäre Raub der Helena.
Otmar Steinbicker