Frankreich
Piment d’Espelette
Die Gemeinde Espelette im mittleren Nivetal gehört bei einer Fahrt durch das französische Baskenland quasi zum Pflichtprogramm. Das Ortsbild ist nicht nur durch das typische baskische Fachwerk mit weißen Wänden und roten Holzbalken geprägt, wie viele andere Ort in der Nachbarschaft auch, Espelette steht auch für das Piment d'Espelette, eine besonders feine Sorte des Gewürzpaprikas. Nach der Ernte im August hängen ab September die roten Paprikaschoten auf langen Schnüren säuberlich aufgereiht an vielen Häusern zum Trocknen.
Den Erzählungen nach soll ein baskischer Seefahrer, der Christoph Kolumbus auf seinen Reisen begleitete, die ersten Pflanzen bereits im frühen 16. Jahrhundert nach Espelette gebracht haben. Nachweisbar ist der Anbau immerhin seit 1650.
Heute produzieren in Espelette und seiner Umgebung etwa 140 Bauern das mit dem AOC-Label geschützte Piment d’Espelette mit dem lateinischen Namen Capsicum Annuum L. var. Gorria.
Seine Besonderheit ist die milde Schärfe gepaart mit einem deutlichen Aroma. Es ist längst nicht so scharf wie Chili oder Peperoni und gerade deshalb ist seine Schärfe angenehm spürbar und das Aroma wird durch die Schärfe nicht beeinträchtigt.
In Espelette wird das Gewürz als Schote, Pulver, als Püree oder eingelegt in Olivenöl, in Essig oder in Gelee angeboten.
In der baskischen Küche kommt das Piment d'Espelette zu vielerlei Gerichten zum Einsatz. In den Restaurants wird das nicht immer auf der Speisekarte ausgewiesen. Um so erfreuter ist der Kellner, wenn der Gast es entdeckt und anerkennend darauf hinweist.
Eine besondere Spezialität in der Region ist die traditionelle schwarze Schokolade, die mit dem Piment gewürzt ist. Das Rezept dafür geht bis ins Jahr 1762 zurück.
Über das Baskenland hinaus ist das Piment d'Espelette als besonderes Gewürz in der exquisiten französischen Gourmetküche beliebt.
Nahegelegene Reisemobil-Stellplätze gibt es in Saint-Pée-sur-Nivelle und in Saint-Jean-Pied-de-Port