Bischofsgärten in Albi. Fotos: Otmar Steinbicker

Mit dem Reisemobil vom Tarn zum Lot

Herzstück der historischen Altstadt von Albi ist das Bischofsviertel mit der Kathedrale Sainte-Cécile, der Kirche Saint-Salvi und dem Bischofspalast. Seit 2010 gehört es auch zum UNESCO-Welterbe. Im Bischofspalast lohnt sich ein Besuch des Museums, das dem in Albi geborenen Maler Henri de Toulouse-Lautrec gewidmet ist. Neben vielen seiner Werke sind auch zahlreiche Gemälde anderer Künstler, wie etwa Edgar Degas und Auguste Rodin, zu sehen. Lohnenswert ist auch ein Besuch der Gärten des Bischofspalastes.

Cordes-sur-Ciel

Etwa 25 Kilometer nordwestlich gelangen wir nach Cordes-sur-Ciel, das sich zu Recht mit dem Titel eines der schönsten Dörfer Frankreichs schmücken darf. Der spektakulär auf einem Hügel thronende Ort, der 1222 zur wehrhaften Bastide ausgebaut wurde, hat sein mittelalterliches Erscheinungsbild einigermaßen bewahrt und ist ein beliebtes Touristenziel. Die einstige Katharerhochburg ist seit langer zeit auch eine beliebte Etappe auf dem Jakobsweg.

Zahlreiche Gebäude des Ortes sind in die Liste der historischen Monumente Frankreichs eingetragen, darunter die spätmittelalterlichen Stadttore Porte de la Jane, Porte de l’Horloge und Porte des Ormeaux, die Markthalle mit ihrem über 100 Meter tiefen Brunnen und die Kirche Saint-Michel.

Landschaftspanorama bei Cordes-sur-Ciel

Darüber wird Cordes-sur-Ciel auch für seine unvergleichlichen Panorama-Ausblicke geschätzt. Wer die Mühen des steilen Aufstieges scheut, kann sich auch mit einer kleinen Touristenbahn hochfahren lassen und vielleicht den Rückweg zu Fuß absolvieren.

Saint-Antonin-Noble-Val

Unter deutschen Reisemobilisten noch wenig vergleichsweise wenig bekannt ist das kleine Örtchen Saint-Antonin-Noble-Val am Fluss Aveyron. Auf dem kostenlosen Stellplatz, der sich zum Abend füllt, zählen wir 25 Mobile, davon zwei aus Großbritannien. Wir sind die einzigen Deutschen. Die Reisemobilisten aus Frankreich kommen aus den unterschiedlichsten Regionen. Saint-Antonin-Noble-de-Val muss man offenbar kennen, um den Ort zu schätzen.

Auf dem Hauoptplatz von Saint-Antonin-Noble-Val

Während des Mittelalters war Saint-Antonin der Sitz eines Vicomte. Sein 1125 errichteter Palast gehört zu den bedeutendsten der zahlreichen historischen Gebäude. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort eine Hochburg der Hugenotten. Daher gibt es neben mehreren katholischen Kirchen auch noch ein protestantisches Gotteshaus.

Ladenzeile in Saint-Antonin-Noble-Val

In manchen Ecken wirkt Saint-Antonin-Noble-Val wie aus der Zeit gefallen, in anderen wie dem Hauptplatz dagegen durchaus touristisch. Beeindruckende Landschaftspanoramen gibt es obendrein.

Cahors, die Hauptstadt des Département Lot, ist vor allem für ihr Weinanbaugebiet bekannt. Die Lage in einer Schleife des Flusses Lot hat die Entwicklung der Stadt maßgeblich geprägt. Sie an der antiken Straße nach Rodez und Toulouse und war im Mittelalter leicht zu verteidigen. Schon im 6. Jahrhundert war Cahors eine wohlhabende Handelsstadt und seit dem frühen Mittelalter Bischofssitz. Im 13. Jahrhundert wurde Cahors sogar zum ersten Bank- und Börsenzentrum Europas.

Pont Valentré in Cahors

Wahrzeichen der Stadt ist die Brücke Pont Valentré, die sich über den Lot spannt und über die ein Abschnitt des Jakobsweges führt. Seit 1998 steht sie auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Sehenswert ist auch die Kathedrale Saint-Étienne, deren Bau im 11. Jahrhundert begonnen und bis ins 17. Jahrhundert fortgesetzt wurde. In der Altstadt finden sich zudem eine Reihe historischer Gebäude aus dem 13. bis 17. Jahrhundert.

Place François-Mitterrand in Cahors

Auf der Place François-Mitterrand erinnert eine Statue an den französischen Staatsmann Léon Gambetta, der 1838 in Cahors geboren wurde.

Wir lassen das berühmte Weinbaugebiet westlich von Cahors links liegen und folgen dem Lot nach Osten

Saint-Cirq-Lapopie: Das Lot-Panorama

Das hoch über dem Fluss gelegene Saint-Cirq-Lapopie zählt zu den schönsten Dörfern Frankreichs. 2012 wählten es die Franzosen sogar zu ihrem absoluten Lieblingsdorf. Besonders bekannt und beliebt ist der Blick von den Ruinen der ehemaligen Burg auf den Lot.

Saint-Cirq-Lapopie: Blick durch das südliche Stadttor

Dass ein solch kleiner Ort touristisch stark frequentiert ist, versteht sich. Dennoch gibt es Orte der Ruhe. Ein Juwel sind die Gärten des kleinen Museum Rignault. Der Künstler hatte das Dorf um 1920 entdeckt und es unter Malern bekannt gemacht. Auch der französische Literat André Breton besaß hier ein Haus und verbrachte dort manchen Sommer.

Eher ruhig ist es auch am südlichen Stadttor, durch das Reisemobilisten kommen, die den steilen Weg vom überaus schönen Stellplatz am Fluss hinaufsteigen.

Wer den anstrengenden Aufstieg scheut, darf auch auf dem Parkplatz oberhalb des Dorfes gebührenpflichtig parken, aber nicht übernachten.

Otmar Steinbicker

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