Pont Saint-Bénézet und die Rhône in Avignon. Fotos: Otmar Steinbicker

Mit dem Reisemobil nach Orange und Avignon

Entlang der Rhône in Richtung Süden finden wir im südlichen Département Gard die Winzerkooperative in Chusclan, die uns nicht nur gute Weine, sondern auch einen ruhigen und kostenlosen Stellplatz bietet. Nur wenige Kilometer sind es von hier zur anderen Seite der Rhône ins Département Vaucluse und damit in die Provence.

Erste Station ist das eindrucksvolle, vollständig erhaltene römische Theater in Orange. Auf dem nahegelegenen, stark frequentierten Parkplatz finden doch noch Platz und nach wenigen hundert Metern stehen wir vor den eindrucksvollen Mauern des Bauwerks aus dem 1. Jahrhundert n. Chr., der Zeit des Kaisers Augustus, dessen mehr als 3 Meter hohe Statue noch heute als Nachbildung die 103 Meter lange und 38 Mete rhohe Szenewand des Theaters prägt.

Römisches Theater in Orange

Im Mittelalter wurde das Theater als Steinbruch für den Bau der umstehenden Häuser genutzt. Heute bietet es Platz für 7000 Zuschauer und ein beliebter Ort für Konzerte. Die ersten drei Sitzreihen stammen noch original aus der römischen Zeit. Wer ein wenig mehr über die Baugeschichte erfahren möchte, wird im benachbarten Musée d’Art et d’Histoire fündig, wo auch noch drei römische Katasterpläne aus dem letzten Viertel des 1. Jahrhunderts aufbewahrt werden.

Nur 30 Kilometer südlich liegt Avignon. Der Reisemobil-Stellplatz im Grünen auf der Rhône-Insel Barthelasse ist ein idealer Ausgangspunkt, um stressfrei zu Fuß die Stadt zu entdecken.

Auf der Pont Saint-Bénézet

Von der großen Brücke über den Fluss haben wir als erstes einen wunderbaren Blick auf die Reste der berühmten Brücke Pont Saint-Bénézet. Wer kennt nicht das schöne alte Volkslied „Sur le pont d’Avignon, on y danse, on y danse“? Aus dem 15. Jahrhundert stammt das heute noch populäre Lied. Ursprünglich hieß es allerdings nicht „sur le pont“ (auf der Brücke), sondern „sous le pont“ (unter der Brücke). Damals überspannte der Pont Saint-Bénézet noch die Insel Barthelasse und dort, wo wir heute in aller Ruhe mit dem Reisemobil stehen, gab es damals die Vergnügungsviertel und Jahrmärkte der Stadt. Dort unter der Brücke wurde getanzt und geschwoft.

Zwischen den Souvenirläden nahe der Brücke entdecken wir ein ausgezeichnetes Geschäft für provenzalische Tischdecken unter dem Namen „Lou en Provence“. Nach dem Einkauf erinnern wir uns zuhause gerne am gedeckten Tisch an die schöne Tour.

Avignon mit dem Papstpalast

Der Papstpalast

Durch die gut erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert mit ihren Türmen und Toren gelangen wir zum gotischen Papstpalast. Zwischen 1309 und 1417 war Avignon Stadt der Päpste. Der französische König Philipp IV. hatte im Jahr 1309 die Wahl eines französischstämmigen Papstes erreichen können, der nicht mehr in Rom, sondern in Avignon residierte. Als 1377 Gregor XI. seine Residenz wieder nach Rom verlegte erkannten die französischen Kardinäle das nicht an und wählten einen Gegenpapst. Erst das Konzils von Konstanz beendete diese Kirchenspaltung.

Der Papstpalast wurde im Wesentlichen zur Zeit von Benedikt XII. und Clemens VI. gebaut, dem dritten und vierten französischen Papst errichtet. Clemens VI. kaufte überdies die Stadt Avignon der Königin Johanna von Neapel ab. Bis zur Französischen Revolution blieb die Stadt daher Teil des Kirchenstaates. Eine ausführliche Besichtigung des Papstpalastes vergegenwärtigt diese spannende Zeit.

Otmar Steinbicker

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